Welcome to Paradise!

Lang, lang ist es her seit dem ihr das letzte Mal etwas von mir gehört habt.


Mittlerweile befinde ich mich wieder wohlbehalten in der schönen, aber doch sehr nassen und kühlen Heimat. Die Rückreise an sich war wiederum ein kleines Abenteuer für sich, aber dazu vielleicht zu späterem Zeitpunkt mehr. Wie ich ja in meinem letzten Eintrag angekündigt hatte würde ich gerne die eine oder andere Erfahrung während meiner Zeit auf Fidschi nachreichen.

 

Für alles wird wohl der Platz nicht reichen, dafür waren fast 20 Tage im wunderschönen Inselstaat einfach zu viel. Nichts desto trotz gibt es das ein oder andere noch zu erzählen. Ich habe mir überlegt den Eintrag ein bisschen nach meinen Stationen zu gliedern, an welche ich während meines Urlaubes in Fidschi gekommen bin. Anders ausgedrückt eine Art Zeitstrahl oder in zeitlicher Reihenfolge.

 

Drei Wochen Fidschi in einem Beitrag.. oh oh oh... 

 

Da ihr ja aber wisst, das ich normalerweise pro TAG einen EINTRAG gemacht habe, könnt ihr euch sicher vorstellen wie schwierig es werden wird EINEN Eintrag für fast 3 Wochen zu verfassen.. Daher wird dieser Eintrag wohl ein klitzekleines bisschen größer werden als normal - dafür aber stimmungsvoll untermalt mit einigen Bildern von meiner Zeit im Paradies! 

  

Dann wollen wir mal die grauen Zellen anstrengen und die letzten paar Wochen Revue passieren lassen: 

 

 

23. März 2016 ~ Bye Bye Neuseeland:


Der Tag der Abreise aus Auckland nach Nadi in Fidschi. Ich muss wirklich sagen, es viel mir eindeutig schwerer als ich es erwartet hätte. Aber gut, 6 Monate in einem Land gehen halt nicht komplett gefühlslos an einem vorüber.

 

Ein letztes Mal mit dem Bus quer durch die größte Stadt Neuseelands brausen und bekannten Ecken „Good Bye“ sagen. Am Flughafen angekommen kam es mir nicht so vor, als wenn ich in wenigen Minuten dieses wunderschöne Land für einen längeren Zeitraum nicht mehr sehen werden würde.

Im Flugzeug selbst viel mir dann eine Sache direkt ins Auge: Verdammt viele Babys und Kleinkinder an Board?.. Ein entspannter Flug wurde es dann mitnichten, aber dafür gingen die 3 Stunden Flug erstaunlich schnell vorbei.

 

Meine Sitznachbarin, eine gebürtige Fidschianerin, welche aber mittlerweile in Auckland lebt und arbeitet lud mich noch zu ihrer Familie ein. Dies lehnte ich aber auf Grund meines doch sehr straffen Zeitplanes dankend ab und machte mich auf den Weg zum Gepäckband

 

Ich war noch keinen Schritt aus dem Flieger da traf mich die tropisch, schwüle Temperatur mit aller Wucht wie ein Vorschlaghammer. Unfassbar, so etwas habe ich noch nicht erlebt und temperaturmäßig gefühlt. Wie im Zoo in einem Tropenhaus nur nehmt das einfach mal 2. Da gibt es dann auch keinen Ausgang zum milden Wetter in Deutschland! =D

 

Mit meinem Gepäck bewaffnet ging es hinaus in die Schalterhalle in welcher ich mit einem Schildchen und meinem Namen empfangen wurde – cool! Ein freundlicher Herr leitete mich von einer Stelle zur nächsten und so saß ich dann nach kürzester Zeit mit frisch gewechseltem Bargeld und fast allen Vouchern ausgestattet in einem klimatisierten Minibus und war auf dem Weg zu meiner Übernachtung im Smugglers Cove.

 

Dort angekommen, schnell alle Sachen im 32-Bett-Dorm untergebracht und raus an die Bar mit Blick und Zugang zum Ozean. Spät, Müde und verschwitzt – Scheißegal! Ich musste einfach meine Füße ins Wasser halten und Tatsache: Selbst um 22:00 Ortszeit hatte das Wasser noch angenehme Badewannentemperatur!

 

Da ich noch gesättigt vom Flugzeugessen war, ging es dann für mich auch auf nahezu direktem Wege ins Bett, der Bustransfer zum Hafen sollte am nächsten Morgen um 07:30 von statten gehen und so sank ich glücklich aber geschafft ins Bett.

 

24 März – 28 März 2016 ~ Welcome in your  dream:


Die Nacht zu kalt und zu kurz, das Frühstück und das Auschecken leicht überstürzt aber dennoch pünktlich im Bus und anschließend am Hafen. So viel im Prinzip zu meinem ersten Morgen in Nadi. Gegen 08:30 legte die Fähre dann in Richtung Norden ab.

 

Mein Ziel? Die Yasawa Islands, welche sich nordwestliche der Hauptinsel erstrecken. Genauer: Das Octopus Resort. Auf dem Weg lernte ich noch Ben und Steffi kennen. Zwei äußerst sympathische Deutsche, welche zurzeit ein Auslandssemster in Auckland verbringen.

 

 

Wie sich herausstellte sollten die beiden auch zwei meiner Stubenkameraden für die folgenden zwei Nächte werden. Ich war jedoch für ganze 5 Nächte im ersten Resort eingebucht.

Und ja was soll ich sagen? Es war einfach großartig!

 

Die Unterkunft war nett und schön kühl, das Essen war besonders Abends einfach nur fantastisch. Speziell da man während des Essens noch mit den Füßen im Sand spielen konnte! Generell das Resort machte einen tollen Eindruck. Der Strand und das direkt vor der Haustür liegende Riff lud nur so zum Entspannen und schnorcheln 

 

Rund um gelungene erste Tage im Paradies Fidschi!
An einem Tag entschloss ich mich dann noch mit Ben den Summit-Hike anzutreten. 

 

Klang erst eher mehr nach Kaffeefahrt, wurde es unterm Strich dann aber alles andere als das. Es ging tatsächlich durch ultra dichtes Buschwerk über Stock und Stein. Das ein oder andere Mal dachte ich drüber nach, was wohl passieren würde wenn sich jetzt hier jemand was brechen würde? Ohne einen Guide war der Weg eindeutig nicht machbar und umso froher war ich darüber, einen so guten Guide wie Moses an unserer Seite zu wissen.

Nichts desto trotz war der Hike nichts für schwache Nerven. Dafür war ich umso glücklicher, als wir tatsächlich den Gipfel erreichten! Im nächsten Moment rutschte mir dann das Herz dann aber doch noch eine Etage tiefer, als Moses uns offerierte, dass wir ja noch nicht ganz oben wären. Dabei deutete er verschmitzt grinsend auf einen riesigen Felsen auf dem Gipfel.


Gut, jetzt ist man einmal hier, jetzt macht man das auch mit, wa? 

 

Ich muss trotzdem zu geben, dass ich meinen inneren Schweinehund doch sehr wohl überwinden musste, da es nur durch eine enge Felsspalte gestützt hinauf ging.

 

Hinzu kam noch das nette extra Bonbon das es anfing zu regnen und nicht ganz unbeachtlich zu stürmen. Da macht das Stehen am Abgrund doch noch gleich doppelt Spaß! 

 

Egal, geschafft ist geschafft! Froh wieder unten zu sein war ich aber alle Male! Die Rücktour hinab ins Tal stellte sich dann als einzige Rutschpartie heraus. Der Regen und die Größe unsere Gruppe hatte dazu beigetragen, dass der Weg eher einer Schlammrutsche als einem Trampelpfad glich.

 

Nachdem Ben und ich aber leicht geschunden und erschöpft den Fuß des Berges erreichten war der Sprung ins kühle Nass die Belohnung. Jedoch nicht ins Meer sondern in einen kleinen Bachverlauf mit süßem Wasserfall. Eben genauso wie man sich das Ende einer solchen Expedition vorstellt! =D

 

 

Die restlichen Tage verbrachte ich dann aber tatsächlich nur mit Entspannung am Strand oder Pool. Unteranderem lernte ich noch Simon und Jasmin kennen, zwei wiederum äußerst sympathische Schweizer. Besonders Simon sorgte für einige geniale Lacher während der folgenden Tage! =D

 

Die Abende verbrachte ich dann unter anderem beim „Crab-Race“ oder beim „Movie under the nightsky“. Hat schon was nachts um 23:00 unter einem strahlendem Himmelszelt zu liegen, warme Brisen durchs Haar wehen zu fühlen, das Rauschen des Meeres im Hintergrund wahr zu nehmen und dabei einen Film zu schauen und währenddessen an einem leicht schmelzenden Vanilleeis zu knabbern.

 

So viel zu meinem ersten Zwischenstopp auf den Yasawas.

 

Ich könnte jetzt noch weitere kleine Geschichten anführen, wie z.B. die Geschichte mit meiner neuen Sonnenbrille oder aber nicht wirklich zielführende Diskussion über die momentane Lage in der Heimat. Aber das würde an dieser Stelle jetzt wirklich zu weit führen. 

 

29. März – 31. März ~ Gold Coast „Nein, doch – oo?.. oooh!“:


Fünf Nächte in einem Resort sind schon lang. Ich mein, ich habe es mir ja extra so ausgesucht, aber ich denke vier Nächte hätten es auch getan. So ging es dann an einem Dienstag weiter. Dieses Mal war das Ziel das „Gold Coast Resort“.

 

Klingt zunächst einmal sehr verlockend oder? ;-) Ihr müsst wissen, in Fidschi wird die Hotelkategorie auf den Inseln nicht mit Sternen sondern mit Kokosnüssen angegeben. 3 Kokosnüsse sind dabei purer Luxus, 2 bedeuten fließend Wasser, Strom und ggf. auch Internet. Jetzt könnt ihr euch eventuell schon erschließen, was 1 Kokosnuss wiederum bedeutet? =D

 

Beschreiben wir es mal als: absoluten Standard in Fidschi. Genau unter diese Kategorie sollte die Gold Coast dann auch fallen! =D Aber das wusste ich schließlich vorher, weshalb ich auch nur offiziell 3 Nächte dort eingeplant hatte.

 

Es ging bis ans Ende der Fährroute bis in den äußersten Norden. An der letzten „Haltestelle“ war es ziemlich hektisch, da dort über 10 Resorts angefahren werden. Jeder versucht mit seinem kleinen „Dinkie“ als erstes an der Fähre fest zu machen um seine Gäste in sein eigenes Resort zu entführen.

 

Nach einiger Wartezeit, auf welcher ich schon dachte meinen Aufruf verpasst zu haben ging es dann aber auch für mich weiter. Zusammen mit  sechs weiteren Gästen entführte uns Filo in ihr kleines Resort auf der anderen Seite einer Insel.

 

Dort angekommen, zunächst einmal Ernüchterung.. Anders als gebucht waren wir nicht im eigentlichen „Resort“ untergebracht sondern viel mehr im Dorf in einer Art Abstellkammer mit ein paar hastig hinein gestellten Betten. Das es etwas anderes sein würde, als das Luxusresort der ersten Nächte war mir klar, aber von 200 km/h auf 30 km/h abgebremst zu werden schneidet dann doch etwas mit dem Sicherheitsgurt ins Fleisch.

 

Jedenfalls die Menschen waren unfassbar freundlich. Gerade Filo und ihr Mann machten einen überaus Gastfreundlichen Eindruck! Mit mir zusammen waren auch noch zwei weitere deutsche Mädels mit im Boot. Diesen passte die Unterkunft aber mal so gar nicht, dies aber aus verständlichen Gründen. Sie hatten weniger Zeit auf Fidschi als ich und kamen auch gerade erst aus einem Resort der ähnlichen Kategorie.


Während ich mir Romeo, einen der Dorfhunde, krallte und mit ihm einen kleinen Spaziergang übers Eiland machte, diskutierten die beiden Mädels mit Filo über diverse Lösungsmöglichkeiten.

 

Romeo hätte mich eigentlich auf die andere Seite der Insel „guiden“ sollen.. Eigentlich müsse man ihm nur das Ziel nennen und daraufhin würde er einen genau dorthin führen.. HAHA!... Stattdessen spielte eher ich den Guide für ihn! Nachdem ich aber begriffen hatte, dass ich nicht auf dem richtigen Pfad war, entschloss ich mich zum Umkehr. Zurück im „Resort“ waren die drei mittlerweile zu einer Lösung gekommen. Filo hatte den beiden angeboten sie ohne mehr Preis auf der anderen Seite der Insel im anderen Resort unterzubringen.

 

Dieses war mir nicht unbekannt, da es sich hierbei um eines der besten Resorts auf den Yasawa Inseln handelte?! Aber für den gleichen Preis?? Filo erklärte mir unter 4 Augen, dass es dort auch andere Unterbringungsmöglichkeiten gab, als die im Prospekt angegebenen. Diese würden nur noch nicht offiziell laufen und würden daher unter der Hand abgemacht werden. Also nicht über den eigentlichen Veranstalter laufen.

 

Ich erklärte mich bereit beim erneuten Verladen des Gepäckes zu helfen und auch einen Blick zu erhaschen. Weil um ehrlich zu sein: Im Grunde hatte ich ja sowieso etwas anderes gebucht.

 

Was soll ich großes sagen?.. Nanuya Island war einfach der absolute Hammer.. Die Managerin Lauren empfing uns mit offenen Armen und bat uns doch schon Platz zu nehmen und einen Cocktail auf’s Haus zu bestellen. Jaahaa, auch ich! Und das obwohl mein Verbleib zunächst in der Schwebe hing. 

 

Nach einem Blick ins vorbereitete Doppelzimmer war für mich persönlich die Sache dann aber relativ klar und ich fragte bei Lauren an, ob es denn auch möglich wäre morgen nach zu kommen. Dies wurde zu meiner Überraschung ohne große Umschweife direkt bejaht und dann ging es auch schon wieder zurück zur Gold Coast. Leider ohne Cocktail, da dieser noch nicht fertig war und Filo zum Kochen zurück musste. Der fehlende Cocktail sollte aber noch eine nicht ganz unwichtige Rolle für mich spielen..

 

Der Abend an der Gold Coast entwickelte sich dann aber zunehmend zu einer geselligen familiären Runde mit typischem fidschianischem Essen. Einzig die baldige Nachte machte mir auf Grund der zahlreichen Moskitos ein bisschen Kopfzerbrechen. Das Problem wurde aber durch interessant duftende Kerzen gelöst. Anders als Erwartet taten diese auch tatsächlich ihre Wirkung wie ich am nächsten Morgen feststellen sollte!

 

Der nächste Morgen entschädigte dafür für alles was in der voran gegangenen Nacht passiert oder besser nicht passiert war. Gemeint ist mein nur rund 5 stündiger Schlaf.. Wie zu erwarten war es doch enorm warm in diesem Kämmerchen und das obwohl die ganze Nacht über ein doch recht starker Wind durch die maroden Insektengitter pfiff. 

 

Nur wie gesagt, das Bild des nächsten Morgens entschädigte für alles weitere! Wie zu sehen blickte ich direkt hinein in einen der wunderschönsten Sonnenaufgang die ich jemals gesehen habe.. Wie gemalt und im Grunde ganz für mich alleine. Bis auf mich und Peanut (einen der Dorfhunde), war an diesem frühen Morgen nämlich niemand am Strand. Gerade das machte den Sonnenaufgang einfach so unvergesslich..

 

So genoss ich in aller Stille die langsam aufgehende Morgensonne und machte mich anschließend auf den Weg zum Frühstück.

 

Wie bereits gestern mit Filo abgesprochen, bestieg ich nach dem Mittagessen zusammen mit ein paar anderen abreisenden Gästen das kleine Motorboot in Richtung Fähre. Nachdem dann die alten Gäste verabschiedet und die neuen Gäste an Bord waren ging es dann darum mich zum neuen Resort zu bringen.

 

Innerlich konnte ich mich kaum halten vor Begeisterung, da der Blick vom Wasser auf Nanuya Island einfach schon zu schön war.. Richtig schmunzeln musste ich beim Anblick der Gesichter der neuen Gäste.. =D


Man könnte es zwar ein bisschen als Schadenfreude bezeichnen, aber es war einfach ein zu witziges Gefühl zu sehen, dass die neuen dachten, dass es sich beim angefahrenen Resort um das ihrige handele! =D 

Umso größer war dann die Verwirrung und die sichtliche Ernüchterung als Filo sich aus dem hinteren Teil des Boots meldete und berichtete, das sich das Resort selbstverständlich auf der schönen und ruhigeren anderen Seite der Insel befinden würde.

 

Mit wehmütigen Blicken wurde ich vom Rest der Neuankömmlinge beim Ausladen meines Gepäcks beobachtet.

  

Muss auch gemein ausgesehen haben, wie ich über beide Wangen grinsend das Boot zurück ins Wasser schob und anschließend meinen Rucksack schulterte und mich weiterhin breit lächelnd in Richtung Rezeption aufmachte.

 

An eben jener wurde ich von der herzlich lächelnden Lauren mit dem Worten: „Now really and again welcome to Nanuya Island, Tim!“ empfangen.


Nach einer kurzen Einführung und Erläuterung wurde ich dann auf mein Zimmer geleitet. Doppelzimmer, Queensize Bett, Klimaanlage, Minibar, eigenes Badezimmer – Herz was willst Du mehr?! =D

 

Auch wenn der Vergleich weniger fair ist, aber im Vergleich zur vorangegangen Nacht war ich plötzlich im puren Luxus angelangt! Nicht lange Fackeln, erst mal Duschen und dann ab raus den Rest des Resorts erkunden. Zwar befand sich die Anlage noch teilweise im Ausbau, aber nichts desto ist Nanuya Island das beste Resort gewesen in dem ich auf meiner Reise war! 

 

 

Besonders beeindruckend war das Personal! Ich habe es ja in meinem kleinen Eintrag bereits anklingen lassen, aber wie herzlich und offen diese Menschen dort waren einfach unbeschreiblich. Noch geplätteter war ich bei meinem ersten Erkundungsgang, als ich dann vom Personal auch noch mit meinem Vornamen angesprochen wurde und das fast ausnahmslos! Keine Stunde da und bereits ein Großteil des Personals wusste wie ich heiße?! Wow!

 

Es wurden zwei wunderbare Nächte auf Nanuya Island.. Habt ihr den Cocktail noch im Hinterkopf? Den, welchen ich beim ersten Besuch nicht trinken konnte, da das Boot schon wieder ablegen sollte?
Na ja, jedenfalls saß ich am zweiten Abend skypenderweise in der offenen Lounge und genoss die warmen Abendbrisen während ich mit der Heimat quatschte.

 

Plötzlich tauchte Lauren auf und stellte mir strahlend einen Cocktail auf den Tisch vor mir.

„Da du den letzten ja leider verpasst hattest. ;-) Sprichst Du mit deiner Familie? Bestell mal liebe Grüße und bring sie doch beim nächsten Mal einfach mit!“

 

Vollkommen perplex bedankte ich mich bei Lauren und bemerkte anschließend, dass es genau der Cocktail war, den ich zwei Tage zuvor bereits geordert hatte.. Unfassbar.. Diese Kleinigkeit bewies mir endgültig, dass hier wirklich auf alles geachtet wird.

 

Auch wenn ich nicht im teuersten Zimmer des Resorts untergebracht war, fühlte ich mich dennoch so aufgehoben und behandelt als wenn ich in eben diesem übernachten würde! Toll! Einfach nur toll.

 

Umso trauriger war ich dann am nächsten Morgen, als es für mich weiter gehen sollte. Nach einem kleinen Ständchen der Belegschaft wurden wir dann auf die Fähre geleitet und meine Reise sollte weiter gehen. In dieses Resort möchte ich definitiv noch einmal zurückkehren! So viel Herzlichkeit ist mir auf keiner anderen Insel entgegen gekommen. :)

 

01.04.2016 – 07.04.2016 ~ Tauchschein in Mantaray:


Für die nächsten fünf Nächte war ich im Mantaray Resort eingebucht – am Ende sollten es dann Widerwillen sechs werden..


Dieses Mal war die zunächst geplante Länge meines Aufenthaltes aber durch aus bewusst so lange gewählte.

Auf Mantaray würde ich meinen Open-Water-Diver machen. Anders ausgedrückt: Meine Tauchlizenz die mich dazu berechtigt auch ohne Tauchguide die seichten Tiefen der Meere zu erkunden.

 

Es war fast so, als ob der Wettergott wusste, dass ich in den kommenden Tagen kein gutes Wetter brauchen würde, da ich ja sowieso viel Zeit unter der Wasseroberfläche verbringen würde. Dementsprechend drehte das Wetter und es zeigte sich zum ersten Mal weniger schönes Strandwetter im Paradies. Das Erstaunliche? – Trotz des Regens sank die permanente Temperatur nicht unter 25°. War ehrlich gesagt auch mal ganz angenehm anstatt die ständigen 29°! =D 

 

Neben meinen insgesamt 6 Tauchgängen hieß es für mich aber auch Theorie büffeln. Wie verhalte ich mich bei Strömungen, wie lege ich meine Ausrüstung an und wie baue ich sie auseinander und zusammen, was muss ich beim Ab- und, viel wichtiger, beim Auftauchen beachten usw.

 

Man kann sich weiß Gott schlimmere Orte zum Lernen vorstellen als die, die ich vorfand! Außerdem tat es mal ganz gut nach dem ganzen Entspannen wieder ein bisschen was für den Kopf zu tun. Umso positiver wenn es sich dann dabei auch noch um ein Thema handelt, das einen selbst wirklich interessiert!

 

Leider mussten Athu (mein Tauchlehrer) und die restliche Crew ein paar Mal unsere Tauchgänge auf Grund des schlechten Wetters verschieben.. Was war passiert? Ein Zyklon hatte sich angemeldet..

 

Ich weiß ja nicht inwiefern ihr es hier in der Heimat mitbekommen hattet, aber bereits im Februar suchte der Zyklon „Winston“ das Paradies in Fidschi heim. Es war einer der schlimmsten Zyklone, der jemals auf Fidschi registriert worden war. Umso ausgelassener war natürlich die Vorfreude auf den herannahenden Sturm! :) (Hoffe der Sarkasmus wurde im letzten Satz deutlich!!)

 

Was soll ich groß drum herum erzählen: Die Insel wurde „Katastrophensicher“ gemacht. Die Boote wurden an Land gezogen und festgezurrt, eventuell wegfliegende Gegenstände wie Kayaks wurden sicher verstaut und alle Fenster wurden mit dicken Spannplatten verbarrikadiert.

 

Und? Was passiert wenn man sich so viel Mühe mit der Vorbereitung macht? – Genau! Nichts! Rein gaaar nichts! Die "Willkommens Party" fiel ins Wasser.

 

Der Zyklon hatte im Laufe der Nacht seine Richtung geändert und verschonte so das kleine Eiland des Resorts. Zu meiner extremen Ernüchterung fuhr aber die Fähre an meinem eigentlichen Abreisetag nicht… So verschob ich meinen letzten Tauchgang mit der Hoffnung, dass es am nächsten Tag besser werden würde und blieb noch für eine weitere Nacht auf der Insel.

 

Dazu müsst ihr Wissen, so schön es in der Südsee auch ist, aber wenn man bei suboptimalen, ja ich weiß – warm war es ja trotzdem, aber nichts desto trotz – bei keinem strahlendem Sonnenschein auf einer Insel festsitzt ist man unter Umständen auch relativ schnell von der Situation leicht angefressen.

 

Gestrandet im Paradies..

 

So oder so ungefähr könnte man wohl diesen kurzen Zeitraum nennen. Aber es wurde ja zum Glück besser.

 

Am nächsten Tag sah das Wetter schon wieder viel mehr nach Paradies aus! Leider war die See dennoch zu rau um an einer neuen Tauchstelle in die Tiefe zu gehen und so blieb mir nichts anderes übrig, als noch einmal einen gleichen Platz anzutauchen. Dieses Mal aber ohne Athu sondern mit dem Chef: Seta.

 

Voller Vorfreude war ich schon auf’s Tauchboot gestiegen, da ich Felsenfest davon ausgegangen war, dass es am heutigen Tag dann endlich auf zum letzten Resort für mich gehen würde! Die Ernüchterung traf mich wie ein schlechtgetimter Baseball.. 

 

„Die Fähre sammelt heute nur von Norden abwärts alle ein und lässt diese auf ihrem Weg zurück zum Hafen in Nadi an den verschiedenen Resorts wieder raus..“

 

WHAT?! Wollt ihr mich eigentlich verarschen?! Da fährt dann endlich mal wieder ne Fähre und die nimmt mich dann nicht mit in den Norden zu meinem eigentlichen Resort?! Das kann nicht euer verdammter Ernst sein!

 

Insofern war meine Laune zunächst mal im Keller.. Nach meinem aller ersten Wutausbruch in Englisch gegenüber meinem Reiseveranstalter und das noch am Telefon ging es dann an diesem Tag doch noch weiter für mich. Zwar blieb die Richtung leider die Gleiche, aber immerhin konnte ich eine andere Insel sehen.


Extrems bedauernswert, dass man teilweise echt vollkommen aus der Haut fahren muss damit sich überhaupt irgendwas in Gang setzt!

 

Schade, schade, schade! Aber manch einer scheint es echt nicht anders zu lernen.. Gerade in „führenden Positionen“ von Resorts.. DAS war aber wirklich das einzige Mal das ich mich nicht wirklich gut aufgehoben gefühlt habe. Zum Glück bildet es aber eine Ausnahme und ist unter keinsten Umständen auf die Allgemeinheit der Fidschianer zu übertragen! 

 

Bevor ich aber die Fähre am Nachmittag bestieg verabschiedete ich mich noch lang von den erneut, GRÖßTENTEILS, sehr freundlichen Angestellten Mantaray’s. Allen voran natürlich bei meinem klasse Tauchlehrer Athu! :)


Unterm Strich war es dennoch ein sehr gelungener Aufenthalt dort, auch wenn es zum Ende stressiger und unangenehmer ausgeklungen war, als es eigentlich hätte sein sollen.
Egal, Tauchschein in der Tasche, viele neue nette Menschen kennen gelernt und getroffen – was möchte man mehr? :)

 

 

08.04.2014 ~ Beachcomber! Die nicht so partymäßige Partyinsel Fidschi’s!


Der einzige Wehrmutstropfen meiner Entscheidung eine weitere Insel zu besuchen war die lange Fährfahrt. Im Grunde war ich schon fast ganz oben mit Mantaray und jetzt fuhr ich noch mal fast bis zum kompletten Anfang zurück nach Beachcomber. 

 

Wie es die Zwischenüberschrift schon deutlich macht, handelt es sich bei dieser Insel eigentlich um die Partyinsel der Yasawa Gruppe. Das war auch der Grund für mich gewesen, diese Insel erst gar nicht auf meine Reiseplanung zu setzen. Dennoch wurde ich durch aus positiv überrascht.

 

 

Anders als erwartet, war die Insel dann nämlich doch gar nicht so „Party“ wie beschrieben. Lag aber eventuell auch daran, dass die Insel auf bis zu 300 Leute ausgelegt ist, tatsächlich aber nur zirka 30 Gäste zu meinem Zeitpunkt dort residierten! =D

 

Außerdem handelt es sich bei der Insel wirklich um ein kleines Eiland. Man kann es gut und gerne in weniger als 15 Minuten umrunden! =D

 

Besonders schön fand ich aber dann noch diese Entdeckung auf der vermeintlichen "Party"-Insel! :)  

Es befindet sich neben den vielen Unterbringungsmöglichkeiten für Gäste auch noch eine kleine Meeresschildkrötenaufzuchtsstation (was ein Wort!). Die kleinen Racker dachten wohl das ich ihnen was zu knabbern mitgebracht hätte so wie sie auf mich zu geschwommen kamen! =D

Leider heute nicht Freunde! 

 

So wurde es dann doch ein cooler einziger Abend auf der Insel mit einer doch sehr unterhaltsamen Karoke. Wie gesagt, die Fährfahrt war das einzige Problem an der Sache.

 

Am Vorabend erst um 19:00 angekommen, dafür am nächsten Morgen bereits wieder um 09:30 auf der Fähre in Richtung Norden – endlich mal! 

 

08.04.2016 – 10.04.2016 ~ Blue Lagoon das große Finale:


Anders als in meiner eigentlich gebuchten und geplanten Reiseplanung ging es dann zwei Tage später als gedacht ins letzte Resort am Ende der Yasawa Inseln.. Offiziell wäre ich in diesem wundervollen Resort für 4 Nächte geblieben. Auf Grund des Sturmes wurden es dann am Ende leider, leider nur 2 Nächte. Leider weil, es sich bei diesem Resort wieder um ein besonders schönes handelte!

 

Als ich gegen Nachmittag dort eintraf war das Wetter noch nicht sooo gut, aber trotzdem sah ich sofort, weshalb es sich bei diesem Resort um eines der schönsten handelte. Die Lage und der Strand waren wieder einmal traumhaft. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen das kühle Nass auszuprobieren. Moment, habe ich gesagt kühl? Ich meinte natürlich lauwarm. 25° Wassertemperatur als kühl zu bezeichnen wäre dann doch ein wenig vermessen! =D 

 

Das Abendessen bestand ähnlich wie im ersten Resort aus mehreren Gängen und war von der Qualität auch sehr gut.

 

Einzig das allseits bekannte Problem trat auch hier zu Tage: Die Portionen!..

 

Ich würde mich zwar nicht als Vielfraß bezeichnen, aber als guten Esser. Wer also einmal ein wenig mehr genießen und dafür weniger Essen möchte, dem seien die Mahlzeiten auf ans Herz gelegt.

 

Das Essen war durch die Bank immer sehr gut, aber einfach zu wenig. Nach fast 3 Wochen lernt man aber damit umzugehen und stellt sich auf die kleineren Portionen ein. 

 

Am folgenden, letzten kompletten Tag, machte ich einen Ausflug zur berühmten Blue Lagoon Cave mit. Dort wurden Szenen des bekannten Filmes gedreht.

 

Auf der Rückfahrt mit dem Boot sah ich außerdem noch wenige Sekunden eine Meeresschildkröte an unserem Boot vorbei schleichen. Schade das wir so schnell unterwegs waren.. 

 

Meinen letzten Abend verbrachte ich dann mit den restlichen Gästen bei der sogenannten „Partynight“. War ja schließlich Samstagabend!

 

Diese stellte sich dann aber eher als geselliger Abend heraus, aber auch nicht schlecht. Das Ganze gipfelte dann tatsächlich in der „Reise nach Jerusalem“! =D Voller Stolz kann ich berichten, dass ich immerhin unter die letzten drei kam und natürlich gewann ein anderer Deutscher das Hochleistungsspiel! Tja, das jahrelange Training auf jeglichem Geburtstag in der Kindheit macht sich am Ende halt doch irgendwo bezahlt! Das merkt man dann in der Südsee auf Fidschi – verrückt!

 

In den letzten Tagen konnte ich wohl den schönsten Sonnenuntergang beobachten, den ich jemals sehen dürfte..:

Und dann war er auch schon da, der Tag des Abschiedes von den kristallklaren und azurblauen Buchten. Hier könnte ich jetzt gut meinen letzten Artikel einfügen, an welchem ich mich aus dem letzten Resort gemeldet habe.

 

Zurück ging es in der Captains Lounge nach Nadi, begleitet von einem wunderschönen Sonnenuntergang am Ende.. Erst jetzt im Nachhinein realisiert man eigentlich wie außergewöhnlich das Ganze war!

 

Die letzte Nacht verbrachte ich dann erneut in der Smugglers Cove, leider im Nachhinein mit einer weniger erfreulichen Entdeckung… Da haben mich tatsächlich in der aller, aller letzten Nacht noch die verdammten Bed Bugs erwischt! Verdammt! Nicht weiter tragisch, aber nervig und juckend..

 

Schon viel was ich in der Zeit auf Fidschi erlebt habe und ich habe jetzt auf Grund von Platzmangel nicht jede Kleinigkeit aufgeführt!


Fakt ist, dass es sich mit Fidschi um ein absolutes Traumziel handelt. Es gibt bestimmt noch wärmere, schönere und teurere Orte dieser Welt oder in der Südsee – aber Fidschi ist ein Ziel das ich jedem nur ans Herz legen kann.


Die absolute Mehrheit der Fidschianer ist die pure Herzlichkeit und Lebenslust. Von dieser konnten sich viele und ganz besonders wir Deutschen eine ganz große Scheibe abschneiden. Wer das jetzt „Oberlehrerhaft“ findet möge sich doch bitte das nächstbeste Flugticket nach Nadi greifen und sich selbst vom Behaupteten überzeugen!

 

Ich für meinen Teil habe die Menschen dort vor Ort schon nach den ersten Tagen in mein Herz geschlossen und freue mich schon jetzt darauf eines Tages wieder dorthin zurückzukehren! Neuseeland und Fidschi – eine tolle Kombination mit noch außergewöhnlicheren Menschen.