Der Kreisel dreht sich wieder.

Das Neuseeland ein sehr schnelllebiges Land ist, habt ihr ja vielleicht mittlerweile auch erfahren können. Es ändert sich fast täglich was an seinen eigenen Plänen und der beste Plan ist nach wie vor keinen Plan zu haben. =D


Im Anschluss an meine fast 4 stündige Session in der Bibliothek gestern, in welcher ich mich hauptsächlich um die weitere Vorgehensweise kümmern wollte und letzten Endes doch zirka drei der vier Stunden an meinem persönlichen Stuff gehangen habe, ging es für mich dann noch zum Friseur! =D 

 

Erst Reaktionen aus der Heimat auf den neuen Schnitt:

"Sag mal bist du jetzt beim United Marine Corp?!" =D

Seiten schön kurz und auch ansonsten etwas kürzer als sonst. Aber ich schreibe das jetzt nicht um euch über meinen Haarschnitt zu informieren! =D Viel mehr ging es mir um die Art des Besuches. Im Grunde kam es keinem Friseurbesuch, sondern viel mehr einer Bibelstunde gleich!

 

Der Haarschnitt wäre bestimmt eine Sache von 15 Minuten gewesen - im Laden selbst war ich aber eine geschlagene Stunde! =D Der Grund?

Die Besitzerin Violetta, eine nette Rumänin Mitte 40.

Violetta ließ es sich nicht nehmen (war ja außer mir auch keiner da und sie war mit einer Schere bewaffnet!), mir ihren Weg zum Glauben zu beschreiben. Das sie doch in ihrer Jugend ein ganz schöner Rebell gewesen sei und wie sie dann doch noch den Weg zum 'Lord' gefunden habe. (Es war übrigens laut ihrer Aussage schon die Kurzfassung ihrer Geschichte.)

 

Am Anfang war es ja noch ganz witzig und nett anzuhören, aber mehr und mehr kam ich mehr eher wie in einer strenggläubigen Kirche, als einem Friseursalon vor! =D 

Violetta machte auch nach meinem Hinweis, dass sie wohl möglich den falschen Beruf gewählt hat, gar keinen Hehl daraus, es als ihrer Aufgabe anzusehen andere Mitmenschen "zu missionieren" und wach zu rütteln. 

 

Ich bin was solche Sachen angeht sehr tolerant, jeder sollte seinen Glauben ausleben dürfen wie er möchte AUßER er schadet damit jemandem körperlich, seelisch oder aber er zwingt anderen Menschen seinen Glauben auf! 

Da hört dann auch bei mir ganz schnell die Toleranz auf, nur weil ich andere Ansichten besitze muss ich noch lange nicht alles für bare Münze nehmen was mir so alles erzählt wird.

 

Was jedoch hängen geblieben ist, ist dass nicht jeder seine Glück in Neuseeland findet. "Gott geleitet" entschloss sich z.B. Violetta nach Neuseeland auszuwandern. In Rumänien hatte sie einen eigenen Laden, ein Haus und ihre Familie. Sie ließ alles hinter sich - ohne Scherz: weil Gott ihr diesen Weg aufgezeigt hat. Hier in der neuen Wahlheimat Fuß zufassen beschrieb sie mir als extrem schwer. Trotz ihrer fast 20-Jährigen Erfahrung, wollte sie niemand für ein anständiges Gehalt anstellen!

Wohl gemerkt: Im gesamten Land (Nord+ Südinsel)! 

Sie hätte nicht mal genug Geld verdient, um sich eine Wohnung zu leisten. 

 

Sie nahm also Geld auf und eröffnete ihren eigen Laden hier in Taupo.. Nur ihr müsst dazu wissen, Taupo lebt von der Saison! Heißt also: 9 Monate im Jahr wird hier "ums finanzielle Überleben gekämpft". Klingt schon nicht mehr so Bilderbuchmäßig nach dem großen Traum Neuseeland, hmm?..

 

Daher war es wirklich interessant auch mal eine andere Seite zu sehen als jene, die vermutlich jeder mit Neuseeland im Kopf hat. Ob sie denn nicht einfach wieder zurück in ihre Heimat gehen kann, wollte ich zum Abschlussnoch von ihr wissen: 
"Natürlich, aber erst wenn ich alle meine Verbindlichkeiten bei der Bank abgelöst habe.. Nach Übersee darf ich nebenbei bemerkt auf Grund meiner Schulden nicht reisen."


Es ist nicht alles Gold was glänzt und ganz besonders leicht ist es bestimmt nirgendwo. Unterm Strich war ich dann doch froh, als ich nach einer gefühlten Ewigkeit mit neuen Haarschnitt und von Violetta mit den besten Wünschen gesegnet den Laden verlassen konnte. :)

Nichts desto trotz war es eine nette Erfahrung eine andere Seite zu sehen, nicht nur stets das brillante, traumhafte Panorama was Neuseeland so einzigartig macht.


Nach dieser ausführlichen Geschichte, die ich euch aber nicht vorenthalten wollte, komm ich nun zum eigentlichen Thema des Eintrages. =D 

 

Ich halte logischerweise die ganze Zeit meine Augen und Ohren offen um mich weiterhin nach einem Job umzuhören! Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es könnte sich eine Möglichkeit für einen Job auf tun, wenn denn alles so passt wie ich es mir wünsche.. Aber immerhin eine Aussicht! :)

 

Sollte das aber nicht klappen, wovon man ja auch ausgehen muss, wird eventuell doch schon das Tongariro Crossing anvisiert. Abwarten und Tee trinken lautet die Devise. 

Wie gesagt, irgendwo tut sich immer eine Tür auf,wenn nicht dieses mal - dann woanders. So zumindest hoffentlich auch weiterhin bei mir! :)

 

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